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13. Dezember 2016, Allgemein

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13. Dezember 2016 | 00.00 Uhr

Rommerskirchen

Kontakt zu Pferden bringt Inklusion voran

 

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Am Sonntag war auch Pferdefußball auf dem Neu-Hövelerhof zu sehen. Unter der Woche trainieren dort Reiter mit und ohne Behinderung.

FOTO: Anja Tinter

      

Rommerskirchen. Mittlerweile gehen auf dem Neu-Hövelerhof von Günter und Evelyn Klomfass mit 2000 Reitschülern pro Monat auch rund 60 Kinder mit Handicap auf Tuchfühlung zu den Rössern. Die Klomfass‘ denken an eine Dependance in Düsseldorf. Von Bernd Rosenbaum

 

Auf dem Neu-Hövelerhof wird die Eingliederung von Menschen mit Handicap groß geschrieben – und auch gelebt. Davon konnten sich am Sonntag rund 1500 Gäste überzeugen, die an der „Weihnachtsfeier“ des Reit-, Fahr- und Voltigiervereins (RFVV) Pferdesportfreunde Gillbach auf dem Hofgelände teilnahmen, die der Verein schon seit 2010 regelmäßig auf die Beine stellt. Dahinter verbirgt sich eine Großveranstaltung mit etwa 250 Vereinsmitgliedern, vor allem Kindern. Und darunter sind auch solche mit einer Behinderung.

Günter Klomfass, der den Reiterhof mit seiner Frau Evelyn vor sechs Jahren gegründet hat und auch seine Söhne Pascal (19 Jahre) und Timo (18 Jahre) in das Projekt einbindet, ist wie seine Familie stolz darauf, dass rund 60 Jungen und Mädchen mit Handicap auf dem Neu-Hövelerhof ganz angstfrei auf Tuchfühlung mit den großen Vierbeinern gehen können. „Wir haben hier inklusive Angebote und spezielle Trainer, Physiotherapeuten und extra ausgebildete Therapiepferde“, betont Günter Klomfass. Das sei ein Angebot, das weit und breit seines Gleichen suche und sehr gut angenommen werde.

 

2000 Schüler nehmen jeden Monat an den Reitstunden auf dem Neu-Hövelerhof teil, auf dem 20 Pferde untergebracht sind. „Das war immer unser großer Traum“, erzählt Klomfass. Zwei Millionen Euro haben der 50-Jährige, der eigentlich als Abteilungsleiter eines Discounters arbeitet, und seine sechs Jahre jüngere Frau in den Ankauf des ehemaligen Bauernhofes und dessen Umbau investiert. Und weil ihnen das alles noch nicht genug Arbeit ist, plant das umtriebige Ehepaar zurzeit die Eröffnung einer Dependance in Düsseldorf. Dort wollen sie ein weiteres Anwesen – idyllisch gelegen inmitten eines großen Waldgebietes – kaufen und einen Bauernhof-Kindergarten einrichten.

 

Bei der Veranstaltung am Sonntag gab es reichlich Programm – und Überraschendes. Denn wer hätte gedacht, dass Fußball wie in Zeitlupe so spannend sein kann? Obwohl, eigentlich hätte es ja Hufball heißen müssen. Denn bei einem Match traten nicht Menschenfüße gegen einen überdimensionierten Gummiball, sondern Pferdehufe. Dabei zeigten die Vierbeiner auf dem Neu-Hövelerhof keine Scheu vor der luftgefüllten blauen Kugel und ließen sich bereitwillig von ihren jungen Reiterinnen hinter dem Spielgerät her dirigieren. Und da sich die Pferde nicht verletzen sollten und entsprechend vorsichtig agierten und auch der Ball deutlich gemächlicher rollte als ein klassischer Fußball, entstand dieser Zeitlupeneindruck. Am Ende siegte die als „Weihnachtsmänner“ kostümierte Gruppe vor den „Rentieren“ mit ihren großen Filzgeweihen – durch ein Eigentor im entscheidenden Moment.

Gute Unterhaltung gab es über den ganzen Tag hinweg verteilt mit Vorführungen aus verschiedenen Disziplinen, darunter Quadrillen, Geschicklichkeitsübungen und kleine Wettbewerbe. Wobei sich die Erwachsenengruppe mit ihren Kostümen und zum Teil selbst leuchtenden Kopfbedeckungen wieder besonders kreativ zeigte.

Quelle: NGZ